Vom Guten des Wenigen – Die einfache Eleganz des Wesentlichen

Viele Dinge, die wir tagein tagaus tun würde niemand vermissen, wenn sie überhaupt nicht getan würden. Und am wenigsten würden wir selbst diese Dinge vermissen, wenn wir sie überhaupt nicht mehr tun würden. Gewohnheiten sind eine tolle Sache, um auf dem Weg zu bleiben und Zielen entgegen zu gehen. Aber manchmal verändern sich auf dem Weg die Ziele, oder es begegnen uns neue Informationen, die Anpassungen erforderlich machen. Dadurch werden Gewohnheiten und Verhaltensweisen, Tasks, die wir uns täglich auf die ToDo-Liste schreiben und auch Dinge, die täglich auf unserem Weg liegen, zuweilen überflüssig.

Von daher ist des sinnvoll, sich auf das Wenige Gute zu besinnen, auf die einfache Eleganz des Wesentlichen. Dabei legen wir den Fokus auf zeitlose wesentliche Handlungen und Gewohnheiten, die so einfach sind, dass wir sie beinahe übersehen und daher die Gefahr besteht, dass wir sie auch nicht beachten und beherzigen. Dazu könnte beispielsweise regelmässige Bewegung, ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, nicht rauchen und wenig bis gar keinen Alkohol trinken gehören. Offensichtliche Kleinigkeiten, die auf lange Sicht aber einen grossen Unterschied machen. Bevor Sie die nächste Anti-Falten-Creme Französischer Markenhersteller mit Zauberformel und Verjüngungsgarantie kaufen, trinken Sie am besten mal zwei Gläser frisches klares Quellwasser.

Überflüssiges kommt allerdings in mehreren Gewändern daher. Eines ist ganz offensichtlich und sichtbar: es sind die Dinge, über die Sie förmlich stolpern und die Ihnen im Weg liegen. Ein anderes ist ganz unsichtbar. Es sind die überflüssigen Gedanken, die sie tagaus tagein mit sich herumtragen, und die ihren Tag, oder besser: das Grundgefühl Ihres Tages machen. Das Oberstübchen gehört genauso gefegt wie die Wohnung. Denn in beiden sind Sie mit sich daheim.

Als Faustregel gilt: das meiste brauchen wir nicht wirklich: Gedanken wie Dinge. Das meiste ist ganz überflüssig. Vieles ist veraltet und schon heute Schnee von gestern, obwohl es doch gerade noch aktuell war. Die Zeit läuft. Je mehr ungute Wiederholungen – die Betonung liegt hier auf ungut – Sie zulassen, desto mehr zerrinnt Sie Ihnen zwischen den Fingern.

Altes gehört in die Tonne: Hemden mit Flecken, Staubfänger, die immer wieder in Ihr Blickfeld geraten, aber auch der Ärger und die Wut, die Sie vielleicht noch immer mit sich herum tragen, weil Sie jemand verletzt hat. Die Leichtigkeit hält sich am liebsten in sonnigen, klaren unbefangenen und spielerisch leichten hellen Räumen auf. Das Wenige bringt uns in die Fülle, weil es den Blick aufs Wesentliche frei gibt. Das Gestern gehört nicht ins Heute, genauso wenig wie das Morgen. Das Wesentliche fühlen und wissen wir in der unmittelbaren Gegenwart. Überflüssiger Ballast, physisch wie mental, verstellt diesen klaren Blick. Deshalb ist es so wichtig, innerlich wie äusserlich reinen Tisch zu machen, damit das Licht den Weg zu uns findet. Lassen Sie deshalb lächelnd los, was längst nicht mehr zu Ihnen gehört, damit alles, was noch vor Ihnen liegt, den Zauber und den Wert bekommt, den es hat und sich Ihr Leben in den schönsten Farben vor Ihnen ausbreiten kann: offen, unvoreingenommen, unbelastet, entrümpelt und leicht.

Have a great day…and a good life!

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