Eins zu Null für Luzi

Es ist ausgemacht, es ist abgemacht, es ist durcheinander gebracht, es ist zugerichtet. Was der Mensch ist und immer war, wir sehen es und werden es schon bald noch klarer sehen. Es wird so klar sein wie eine Kristallkugel. Wir sind für das Gute nicht gut.

Wer hätte gedacht, dass Luzifer so unglaublich lebendig ist. Es ist, als hätte er die letzten Jahre seinen Auftritt geprobt, um jetzt in den facettenreichsten Farben im Smoking die Bühne zu betreten. Der Teufel tanzt. Jetzt. Mehr denn je. Ja, in der Tat. Der Teufel hat selten so ausgelassen getanzt wie in diesen Tagen. Er entlässt sein grässlichstes Drehbuch in die Welt. Es ist gnadenlos. Es hat die Kälte im Genick.

Diesen Winter hat keiner gewollt? Oh doch. Die Hölle hat ein Feuer in den Himmel gemalt, das uns das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Heiss ist kalt, alles dreht sich und dreht sich um. Was gestern noch heute war, ist eine Vergangenheit, die die Zeit verdreht und ein paar Monate zu einer Ewigkeit machen. Und das ist nur ein Trick aus der Zaubertruhe des bösen Meisters.

Alles kommt durcheinander. Es wird gewürfelt. Es ist Chaos. Das Chaos leben, heisst, mit dem Teufel zu tanzen.

Wir haben keine Wahl. Es ist angerichtet. Wer glaubt, es ist anders, der darf sich schon bald weiter und immer weiter wundern. Das Fegefeuer ist ein Fliegenschiss gegen alles, was da gerade auf uns zu rauscht. Man hat es nicht kommen sehen und kann es jetzt kommen sehen. Fucking Hell. So sieht es aus, wenn es die Hölle mit sich selbst treibt. Es geht wild zu.

Das ist nichts für schwache Nerven. Wie fühlt es sich an, wenn plötzlich mit Weltbildern gehandelt wird, die schon gleich darauf auf dem Scheiterhaufen landen?

Es gibt Zeiten, die kennen kein Pardon. Es wird niemand begnadigt und aus dem Film entlassen.

Wer sich bis heute nicht abgehärtet hat, der bekommt die Kur jetzt gratis und tut gut daran, schon mal ins Eiswasser zu tauchen. Denn die Kälte ist da. Und sie tanzt in den Kristallen und Lichtspielen eines unheimlichen Feuers. Es ist ein grässliches Licht, in dem sich die Fratze des aller Unheimlichsten und Abgründigsten zeigt.

Aber, und das ist auch wahr: das sind wir. Die Hölle ist menschengemacht. Es ist in uns, ist ein Teil von uns. Der Hölle die Stirn zeigen, das heisst das zutiefst Gute in uns zu ergründen, das heisst Liebe zu wecken, wo immer möglich. Das Weiche siegt über das Harte. Und doch muss man das Böse mit aller Härte in seine Schranken weisen. Es ist ein Paradoxon. Stärke und Härte gilt es, für das Gute zu nutzen und es wie eine Fackel in die Welt zu tragen. Auch das Gute verlangt Kraft, ja, es ist ungeheuer anstrengend, es ist fast nicht zu schaffen, ist übermenschlich. Das Gute, das ist Ordnung, es ist die Kraft, die sich gegen das Chaos auflehnt. Und zwar im Wissen, dass das Chaos immer direkt vor ihm liegt. Das Chaos hört niemals auf. Es dreht sich dauerhaft wie die Erde um die Sonne in Kreisläufen, die aber unkontrolliert ausschlagen wie Blitze.

Es war nie anders, war immer da. Jetzt ist die hohe Zeit. Es ist angerichtet und angefacht. Es ist der perfekte Tanz mit dem Teufel.

Das Böse hat Merkmale: Es lässt nicht mit sich diskutieren, es hat nur eine Wahrheit, es sagt nicht die Wahrheit und fügt wissentlich Schmerzen zu. Es neigt zur Gehirnwäsche, es ist ein Feind der Freiheit und Vielfalt. Es macht alles eng. Es nutzt alle verfügbaren Waffen. Ihm ist jedes Mittel recht. Es ist krank und besessen von sich selbst. Man erkennt es schliesslich an der Vehemenz und Intensität, mit der es seine Sache in die Welt trägt und immerzu verteidigt. Es ist ständig am Kämpfen, am Rechtfertigen, am Erklären. Die Wahrheit steht für sich. Das Böse nicht.

Das Beste und Stärkste in uns wachzurufen, ist jetzt das Mittel der Wahl. Die Liebe ist vollkommen klar. Sie ist immer. Sie tanzt auch mit dem Teufel, geht in Flammen auf und hat ein Glühen, das heller leuchtet als die Hölle.

Have a great day…and a good life!
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